Kreissynode in Gösenroth: Den Reformprozess mit Leben gefüllt

Auf der Sommersynode im Juni in Sargenroth waren die Weichen gestellt worden für eine zukunftsfähige Struktur des Kirchenkreises Simmern-Trarbach, nun auf der Herbstsynode in Gösenroth wurden die damaligen Beschlüsse nun mit Leben gefüllt. „Wir sind auf einem guten Weg, damit der Kirchenkreis gut aufgestellt ist für die kommenden Herausforderungen“, so Superintendent Markus Risch.

Und davon gibt es einige. Die Kriege in der Welt, die Folgen des Klimawandels, die Sorge um die Demokratie im Land, aber auch deutlich steigende Austrittszahlen bei den Kirchen und schrumpfende Gottesdienstbesuchszahlen, eine Anpassung der kirchlichen Strukturen an die gesellschaftlichen Veränderungen und schließlich auch eine immer wieder mal zu spürende Negativstimmung gegenüber den Kirchen.

„Als Christinnen und Christen wollen wir aber auch Agenten der Hoffnung bleiben, offen für Sinn und Schönheit, ohne die Schwierigkeiten und Herausforderungen unserer Zeit einfach auszublenden“, machte der Superintendent auf der Kreissynode deutlich. Der Wind werde rauer für die Kirche, und doch würde es viele positive Beispiele geben, die zeigen würden, wie sinnvoll dennoch kirchliches Handeln sei. „Die Krankenhaus- und Notfallseelsorge, innovative Gottesdienste, Taufen, Trauungen und Beerdigungen, bei denen viele Menschen erreicht würden. „Es lohnt sich, als seelsorgerliche Kirche unterwegs zu sein und dafür Zeit zu investieren“, machte der Superintendent den Synodalen Mut.

Kirche müsse daher beten, das Gerechte tun und auch auf Gottes Zeit warten, unterstrich Markus Risch in Gösenroth. „Wenn wir dies beachten, dann wird mir eigentlich nicht mehr bange über den weiteren Weg unserer Kirche und unseres Kirchenkreises. Egal, ob wir wachsen oder schrumpfen, wir sind und bleiben Kirche Jesu Christi. Wir dürfen die Erwartung auf sein Wiederkommen wachhalten“, betonte er nachdrücklich.

Und dazu würden auch die Strukturveränderungen gehören und der Reformprozess, dem sich der Kirchenkreis Simmern-Trarbach gestellt habe. „Uns allen ist bewusst, dass die neue Reform nur so gut ist, wie sie mit Inhalt gefüllt werden kann“, gab der Superintendent zu bedenken. Dem stelle sich auch diese Kreissynode, fügte Markus Risch hinzu.

Und dies taten die Synodalen aus den Gemeinden vom Hunsrück und der Mosel auch mit großer Einmütigkeit. Mit deutlichen Mehrheiten bei nur wenigen Enthaltungen stimmte die Kreissynode der Einrichtung von kreiskirchlichen Pfarrstellen zu, da die Gemeindepfarrer künftig an den Kirchenkreis angebunden werden sollen. Ebenso wurden die Stellen für ein Gemeindemanagement zur Entlastung der Pfarrerinnen und Pfarrer von der Verwaltungsarbeit geschaffen und auch zusätzliche Gemeindepädgogikstellen, damit künftig multiprofessionelle Teams in den Kirchengemeinden wirken können. Einstimmig wurde auch der Haushalt für 2024 mit einem Volumen von fast 16 Millionen Euro verabschiedet.

Zur Nachfolge des ausgeschiedenen Synodalältesten Uwe Jost (Dill) wählte die Kreissynode einstimmig Birgit Illing (Horn) zum neuen Mitglied in den Kreissynodalvorstand. Und ebenfalls mit großer Mehrheit stimmte die Synode der Errichtung eines Gemeinsamen Pastoralen Amtes in der Pfarrstelle Büchenbeuren-Laufersweiler-Gösenroth zu. Im Kirchenkreis gibt es bereits ein Gemeinsames Pastorales Amt in der Kirchengemeinde Zall-Bad Bertrich-Blankenrath. In Büchenbeuren soll künftig der Gemeindepädagoge Tobias Hauth hier gemeinsam mit Pfarrerin Sandra Menzel zusammenarbeiten.

Es war die letzte Synode, die in dieser Zusammensetzung zusammengetreten ist. Im Februar werden die Leitungsgremien der Kirchengemeinden neu bestimmt, die neuen Presbyterien werden dann die Mitglieder der Kreissynode neu bestimmen und sicher auch neue Gesichter in dieses Leitungsgremium entsenden, das sich Ende Juni 2024 dann zu seiner konstituierenden Sitzung treffen wird.

  • 11.11.2023
  • Dieter Junker
  • Dieter Junker